Morgen, Kinder wirds was geben. Unter dem von großer Produktivität und fast wöchentlicher Neueröffnung geprägten Jahr vergesse ich dieses besondere Gefühl oft: Zu meiner Freude kommt es dann traditionell und pünktlich spätestens am Vorabend des Weihnachtsfests. Da fühle ich immer noch wie ein Kind. Naiv, offen, ehrlich, sehr emotional und begeistertmungsfähig. Selbst in besonders stressigen Zeiten habe ich dieses Gefühl der frohen Erwartung, Vorfreude und Spannung auf dieses besondere Fest nicht verloren oder verlernt. Das liegt sicher an der Bedeutung, mit der meine Familie diese Tage feiert und schon immer geprägt hat. Für heuer habe ich mir selbst ein kleines Geschenk reserviert: Geist und Stimme werden bis zum Neujahr eine komplette Auszeit gegönnt. Darauf freue mich besonders. Mit vollem Akku und Elan darf es dann ab Jänner in Malmö losgehen.
An dieser Stelle- bevor es morgen ganz weihnachtlich -möchte ich mich bei Euch und Ihnen ganz herzlich bedanken, dass Ihr/Sie diesen Weg zusammen mit mir gegangen seid/sind. Besonders möchte ich auch Danke sagen für die Geduld, wenn sich das Türchen wie heute nicht immer gleich in der Früh geöffnet oder sich der eine oder andere Textfehler eingeschlichen hat. Mein Dezember wurde- zum Glück- noch ein unerwartet intensiver Arbeitsmonat. Konzerte im In- und sogar dem Ausland, Aufnahmen, Fernsehdrehs, Interviews und jede Menge an Planungen, Vorbereitungen oder Adaptionen aufgrund bekannter Umstände haben es gar nicht so einfach gemacht, jeden Tag Zeit und vor allem auch Muße für diese literarisch-musikalische Reise zu finden.
Apropos Umstände: Es gibt einen langen Post, den ich heuer nicht veröffentlicht habe, weil ich dafür nicht den richtigen Zeitpunkt gefunden habe. Heute möchte ich aber ganz bewusst ein paar schöne Punkte daraus erwähnen. Weihnachten ist das Fest der Harmonie. Der Zeitpunkt, aufeinander zuzugehen, Konflikte zu lösen. Das Fest der Liebe, heißt es ja. Das mag Angesichts der breiten Gräben, die sich in unserer Gesellschaft aufgetan haben, diesmal besonders absurd erscheinen. Aber wünschen darf man sich ja heute trotzdem etwas: Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass es heuer auch ein Fest der Empathie wird. Ein Fest der Aufmerksamkeit. Und dass in der Folge da und dort der eine oder andere Graben zumindest kurzfristig überbrückt werden kann. Dass die Solidarität in den Mittelpunkt tritt. Nicht die Angst. Nicht die Verschwörungstheorien aller Art, keine Selbstdarstellung. Geben wir denen, die das noch schamlos ausnutzen keine Bühne. Irgendwann haben wir das überstanden, aber das geht nur gemeinsam! Bitte helfen wir zusammen und lassen das Ego beiseite. Schützen wir die Schwächeren und uns selbst. Passen wir aufeinander auf. So macht man das in einer Gemeinschaft, so macht man das in einer Herde.