Der Dezember ist ja auch immer ein Monat, wo wir unser vergangenes Jahr Revue passieren lassen. Ein absolutes, vielleicht sogar das persönliche, künstlerische Highlight war die Zusammenarbeit mit Tschejefem, Michael Dangl und Sascha El Mouissi im Rahmen der Festwochen Gmunden. Zusammen mit dem großartigen Franz Welser-Möst durfte ich mit “FRANZ Schubert und die Volksmusik” ein Programm konzipieren, dass am Ende des Tages eine Publikumsreaktion ausgelöst hat, wie ich sie noch kaum einmal erleben durfte. Nicht nur bei den Zuhörer:innen, sondern auch bei uns auf der Bühne war die Begeisterung riesig. Ganz selten hat man das Gefühl, ein menschliches, wie auch musikalisches Dreamteam gefunden zu haben. Jede einzelne Probe war ein Fest und das spontan miteinander Musizieren ein Geschenk. Franz Schuberts enge Beziehung zur Volksmusik in einem Gesamtkunstwerk voller Gefühl, Musik und Schauspiel erlebbar zu machen, war eine Idee, die uns noch langeund viel Freude bereiten wird. In diesem Programm wird innig gesungen - vom Schubertlied bis hin zum Jodler - und viel musiziert, wobei der Flügel dabei genauso intensiv zum Einsatz kommen wie Zieharmonika, Klarinette oder Zither. Michael Dangls berührende Zeichnung vom Franz macht den Abend dann perfekt. Am Ende des Abends wurde das Publikum noch ein bisschen überrascht. Der Opernsänger wechselte in die Lederhose, nahm sich eine Ziach und durfte sich an die Seite der genialen Volksmusiker setzen. Ich weiß es noch genau, wie ich zur ersten, gemeinsamen Probe mit Tschejefem nach Oberösterreich gefahren bin. Mit im Gepäck meine Zieharmonika, die ich davor leider viel zu lange unberührt in ihrem Rucksack gelassen habe. Dank Johanna, Fabian und Michaels Zuspruch und ihrer liebenswerten Bereitschaft, mit einem Dilettanten wie mir zu musizieren wurde mir ein großes (Weihnachts)geschenk gemacht. Für alle Nicht-Volksmusiker: Das ist ungefähr so, wie wenn ein Blasmusikant einmal kurz bei den Philharmonikern mitspielen darf. Flo Boarisch. TSCHEJEFEM mit Johanna Dumfart an der Diatonischen Harmonika, Michael Dumfart an der Bassklarinette und Fabian Steindl an der Gitarre. Und ich durfte ein bissl “zuwespün". Aus purer Freude!