Liebe Freunde,
Viele von Euch kennen das Gefühl: Man sitzt im Konzert und wartet auf diese eine Stelle.
Es soll ja sogar Menschen geben, die nur wegen dieses einen Moments im Publikum sitzen. Natürlich scheut man sich das zuzugeben, weil man ja immer das Werk als Gesamtkunstwerk betrachten sollte...
Und dann kommt sie, die Stelle - man blickt sich vorsichtig um und sieht: Es geht allen gleich. Gänsehaut, glitzernde, ja manchmal feuchte Augen, völlige Ruhe und zugleich eine Spannung, die alle den Atem anhalten lässt. Aus persönlicher Erfahrung kann ich bestätigen: Auch den Musikerinnen und Musikern auf der Bühne geht es gleich.
Wenn man mich nach einem Grund fragen würde, warum ich MUSIK mache, dann wäre die ehrliche Antwort: Weil sie mich tief berührt und es mein höchstes Ziel ist, andere Menschen zu BERÜHREN, vom ersten Ton an.
Manche geniale Melodien, Harmonien oder ganze Werke tragen genau diese Qualität in sich: Sie treffen jeden Menschen - egal ob Klassikkenner oder Klassik-Kennenlerner - von der ersten Sekunde an und unmittelbar ins Herz. Solche musikalisch-emotionalen (Voll)“Treffer” würde man im modernen Sprachgebrauch wahrscheinlich als “HITS” bezeichnen.
Rückblickend waren es genau solche Hörerfahrungen, die meinen persönlich den Weg in die wunderbare Welt der Klassischen Musik geprägt und mir damit eine völlig neue - mich immer wieder aufs neue begeisternde - Perspektive eröffnet haben. Und genau diese BEGEISTERUNG möchte ich mit möglichst vielen lieben Menschen teilen: Sollte nur ein einziges Türchen bei irgendjemandem eine ähnliche Gefühlsregung auslösen, dann hätte dieser MUSIKALISCHE ADVENTSKALENDER seine Bestimmung mehr als nur erfüllt.
Der heutige Tag gehört einem Stück, welches allen oben angesprochenen Parametern entspricht und das man getrost als “STAR” des romantischen, englischen Repertoires bezeichnen könnte. Ganz egal, wie oft ich dieses wunderbare Werk höre - es löst wieder und wieder tiefe Emotionen in mir aus.
Besonders schön und gefühlvoll interpretiert von Mikko Franck und dem Orchestre philharmonique de Radio France: Bühne frei für den hellsten Stern aus EDWARD ELGARS - natürlich auch als Gesamtkunstwerk wundervollen - "ENIGMA VARIATIONEN": NIMROD.
Euer Rafael