Robert Fürstenthal der mitten im Pandemiegeschehen und von der musikalischen Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt seinen 100.Geburtstag gefeiert hat, gilt seit ein paar Jahren als absoluter Geheimtipp für Liebhaberinnen und Liebhaber des spätromantischen Kunstlieds.
Der österreichisch-amerikanische Komponist, den mein lieber Freund Sascha El Mouissi und ich durch einen Hinweis von Michael Haas schon 2015 entdecken und in der Folge sein Werk auch mit einer Weltersteinspielung (2016 mit einer Lied-Sammlung bei toccata classics und dann je mit einzelnen Werken auf den Alben "Stille und Nacht" sowie "Fremde Heimat") “heben” durften hat sich einem unserer persönlichen Lieblinge entwickelt und wir sind zusammen mit seiner Musik als Lied-Duo gewachsen. Mit Marlies Petersen haben wir damit offenbar auch eine großartige, arrivierte Künstlerin inspiriert, sie hat auf Ihrer CD "Innenwelten" ebenfalls zwei seiner Lieder aufgenommen.
Nicht erst seit unseren Einspielungen - die erste hat er mit 97 Jahren noch erfreut erlebt und mitgestaltet - ist Roberts Schaffen auch immer wieder Teil unserer Liederabende, so zum Beispiel im Jahr 2018 im Wiener Konzerthaus oder zuletzt anlässlich seines Hunderters und im Rahmen unseres Recitals "Aus der Ferne" bei den Saisonkonzerten der Stiftung Mozarteum in Salzburg, vergangenen Oktober.
Überraschende harmonische Einfälle, schöne, berührende Melodien, eine interessante Auswahl bei den vertonten Texten (u.a.Rainer Maria Rilke, Josef Weinheber, Hans Bethge) und vor allem eine immer spürbare, verzeihende Liebe zu und starke Sehnsucht nach seiner Heimatstadt Wien - aus der er in seinen jungen Jahren vom Nationalsozialismus vertrieben wurde - zeichnen sein musikalisches Werk aus.